ENERGIESPARTIPPS

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Obwohl Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke im Laufe der Zeit Energie immer effizienter nutzen, ist der Energieverbrauch in Privathaushalten gestiegen. Das liegt vor allem an der wachsenden Zahl von Kleingeräten und an den größeren, leistungsstärkeren Modellen, insbesondere beim Fernsehen. Auch das Wachstum von Computer und PC hat in den letzten 25 Jahren Einsparungen in anderen Bereichen zunichte gemacht. Dieser Trend kostet nicht nur viel Geld, sondern belastet auch die Umwelt erheblich. Darum hat die GGV für Sie Informationen zum Thema Energieverbrauch und Energiesparen zusammengestellt:

Mediale Elektrogeräte

Energieverbrauch: Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 13,3 %

Energiespartipps

  • Stand-by konsequent abschalten
  • Schaltbare Steckerleiste oder Zero-Level-Schalter
  • Ladegeräte vom Netz nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden
  • Batteriebetriebener Wecker mit Akku statt Radiowecker

Bei Neuanschaffung

  • Kleingeräte wie Uhren oder Taschenrechner mit Solarzellen kaufen
  • Geräte kaufen, die ihre Einstellung nicht verlieren, wenn sie vom Netz getrennt werden
  • Bei der Anschaffung von Geräten darauf achten, wie viel Strom das Gerät verbraucht, wenn es benutzt wird und wenn es im Stand-by Modus ist
  • Darauf achten, ob das Gerät einen richtigen Ausschalter hat
  • Vorsicht beim Kauf eines neuen Fernsehers: Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten kann man bei Fernsehgeräten wegen der immer größer werdenden Bildschirmen nicht davon ausgehen, dass neue Geräte sparsamer sind. Je größer die Bildschirmdiagonale, desto größer der Energieverbrauch.

Beleuchtung

Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 11,1 %

Energiespartipps

  • Helle Wände und Decken reflektieren das Licht
  • Bei Schaltern, die außerhalb des Raums angebracht werden: Schalter mit Kontrollleuchte auswählen
  • Automatische Abschaltung oder Bewegungsmelder draußen oder im Treppenhaus
  • Herkömmliche Glühbirnen durch Energiesparlampen, Halogenlampen oder LEDs ersetzen
  • Gezielte Beleuchtung: Welcher Bereich soll wie ausgeleuchtet werden? 

Technische Daten, die bei der Planung der Beleuchtung hilfreich sind

  • Elektrische Leistung in Watt (W)
  • Lichtstrom in Lumen (Ln):
    Helligkeit
  • Farbtemperatur in Kelvin (K):
    < 3300 K warmweiß, entspannend und gemütlich
    3300 – 5300 K, kaltweiß
    >5300 K, Tageslicht, volle Konzentration
  • Farbwiedergabeindex Ra: Farbtreue
  • Code: 827, Farbwiedergabeindex 80, 2700 Kelvin

Heizen

 Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 7,4 %

Energiespartipps

  • Da vor allem die Heizungsumwälzpumpe und die Warmwasserzirkulationspumpe viel Strom verbrauchen, lohnt es sich, auf diese Pumpen zu achten
  • Im Sommer: Heizungsumwälzpumpe abschalten
  • Im Winter: Wohnräume konstant auf 16 °C bis 17 °C halten. Auch nachts und bei Abwesenheit die Heizung nicht ganz abstellen, damit die Leitungen nicht zufrieren, die Räume nicht feucht werden und das Aufheizen morgens schneller geht
  • Warmwasserzirkulation zeitlich so gut es geht begrenzen
  • In der Übergangszeit kann man die Vorlaufzeit des Heizwassers senken
  • Heizungskörper entlüften
  • Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 % Heizkosten
  • Keine Möbel vor die Heizkörper stellen
  • Vorhänge sollten nicht über die Heizkörper hängen
  • Vorhänge über Nacht zuziehen
  • Idealtemperaturen einstellen: Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Kinderzimmer: tagsüber 19 °C - 20 °C, nachts 15 °C, Schlafzimmer und Flur kühler, aber tagsüber mindestens 16 °C, Küche 18 °C
  • Fensterdichte testen und Eingangstür mit einer Bürste versehen
  • Warmwasser sparen mit Wasserhahnaufsatz oder Durchflussbegrenzer: Diese Aufsätze sorgen dafür, dass die Wassermenge beim Duschen oder Händewaschen konstant bleibt, unabhängig vom Leitungsdruck. Gängige Modelle lassen 6 - 12 Liter pro Minute durch, das ist etwa die Hälfte der üblichen Menge
  • Unbeheizte oder weniger geheizte Räume nicht durch die Raumluft wärmerer Räume mitheizen, denn wegen der kälteren Außenwände würde sich die gesamte Feuchtigkeit des Wohnraums dort niederschlagen

Neuanschaffung bzw. Umbaumaßnahmen

  • Ungeregelte Heizungsumwälzpumpe durch elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe ersetzen. Neuere Modelle sparen gegenüber den älteren bis zu 80 % Strom. Die Anschaffungskosten betragen etwa 400 €, die neuen Pumpen holen diese Investitions- kosten nach 4 - 5 Jahren wieder rein
  • Alte Pumpen können mehr als 100 € Stromkosten verursachen, moderne Pumpen bleiben dagegen oft unter 20 €
  • Heizungsrohre dämmen, denn sonst geben sie auch Wärme in Räume ab, die eigentlich nicht beheizt werden sollen
  • Elektronisch gesteuerte Thermostatventile

Lüften

Energieverbrauch in privaten Haushalten: Der Wärmeverlust, der durchs Lüften entsteht, kann einen erheblichen Anteil des Gesamtenergieverbrauchs ausmachen: In Altbauten 25 % - 35 %, in Neubauten sogar bis zu 65 % (weil das Baumaterial weniger luftdurchlässig ist). 

Energiespartipps

  • Regelmäßig 5 - 10 Minuten Stoßlüften, am besten auf Durchzug, sorgt für ausreichend Frischluft ohne viel Wärmeverlust
  • Während des Lüftens Heizung abdrehen
  • Luftfeuchtigkeit mit Hygrometern messen (40 % – 60 % sind ideal)
  • Auch bei Regen lüften
  • Türen zu Küche und Bad geschlossen lassen, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Bereiche der Wohnung zieht. Größere Dampfmengen (z.B. nach dem Duschen) direkt ins Freie ablüften

Bei Neuanschaffung bzw. Umbau

  • Für optimale Lüftung: Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Spülen

Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 5,9 %

Energiespartipps

  • Spülmaschine spart 28 % Energie und 50 % Wasser gegenüber Spülen mit der Hand
  • Maschine komplett befüllen
  • Spargang, z.B. 50 °C, benutzen
  • Solares oder zentrales Warmwasser benutzen

Bei Neuanschaffung

  • Größe entsprechend dem Spülbedarf wählen
  • Strom- und Wasserbedarf vergleichen
  • Tests lesen

Kochen und Backen

Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 10,1 %

Energiespartipps

  • Wasser und Eier nicht auf dem Herd kochen, sondern Wasserkocher und Eierkocher verwenden
  • Topfdeckel schließen spart 60 % Energie
  • Kochplatte schon ein paar Minuten früher abstellen und die Restwärme nutzen
  • Kleinere Mengen in der Mikrowelle aufwärmen
  • Herdplatte erst anstellen, wenn das Kochgeschirr darauf steht
  • Die passende Platte verwenden
  • Den kleinstmöglichen Topf benutzen
  • Mit kleiner Wassermenge kochen
  • Töpfe mit glattem Boden verwenden
  • Schnellkochtöpfe und Thermotöpfe benutzen, letztere kann man schon kurz nach dem Ankochen vom Herd nehmen
  • Beim Backen auf das Vorheizen verzichten
  • Wenn das Wasser kocht oder die Speisen angebraten sind, die Platte runterschalten
  • Gefrorenes im Kühlschrank auftauen lassen

Neuanschaffung

  • Herd: Induktionskochstellen oder Glas-Keramikfelder
  • Backofen: ein Umluft Backofen spart 25 % – 40%

Kühlen und Gefrieren

Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 17,3 %

Energiespartipps

  • Kühlschrank und Gefriertruhe in kühler Umgebung und nicht neben Wärmequellen aufstellen
  • Bei 7 °C statt bei 5 °C kühlen spart 12 % Energie
  • Regelmäßig abtauen
  • Lüftungsschlitze frei halten
  • Häufiges und langes Öffnen der Tür vermeiden, indem man den Inhalt sortiert und vor dem Kochen überlegt, welche Zutaten man benötigt
  • Flaschen und Tetrapaks wirken als Kältespeicher

Bei Neuanschaffung

  • Auf Energieeffizienz achten: Die derzeit sparsamsten Geräte haben die Auszeichnung A+++. Ein Kühlschrank dieser Effizienzklasse verbraucht 71 kWh, ein Kühlschrank der Klasse A 159 kWh. Hochgerechnet auf einen Zeitraum von 15 Jahren spart ein A+++ Gerät im Vergleich zu einem A-Gerät ca. 455 € Stromkosten.
  • Abtauautomatik
  • Vorsicht bei der No-Frost-Funktion: Diese Funktion ist nur sinnvoll, wenn die Tür häufig geöffnet wird, sonst steigert diese Funktion den Energieverbrauch
  • Modellen mit einzelnen Schubladen: Beim Öffnen einer Schublade entweicht weniger Kaltluft als beim Öffnen einer Tür
  • Möglichst kleines Gerät auswählen: für 2 Personen reichen 100 l – 160 l, jede weitere Person braucht noch einmal 50 l

Computer

Energieverbrauch: Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 14,5 %

Energiespartipps

  • Günstige Energiesparoptionen einstellen (Start > Einstellungen > Systemsteuerung > Energieoptionen)
  • Ausschalten lohnt sich auch bei kurzen Arbeitspausen. Das An- und Ausschalten verbraucht nicht unverhältnismäßig viel Energie
  • Viele Bildschirmschoner auf TFT-Monitoren verbrauchen zusätzliche Energie
  • Wenn das Gerät nicht gebraucht wird, vom Netz trennen
  • Im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten lässt man Drucker am besten auch am Netz, wenn sie ausgeschaltet sind, denn die meisten Modelle führen nach der Trennung vom Netz eine Düsenreinigung durch, das kostet Tinte und Strom. Deswegen ist für einen Drucker eine Steckerleiste weniger geeignet, denn jedes Mal, wenn die Steckerleiste eingeschaltet wird, wird der Drucker in Einsatzbereitschaft versetzt

Bei Neuanschaffung

  • Auf die Lebensdauer des Geräts achten: Je nach Nutzungsprofil kann die Herstellung für bis zu 50% der Umweltauswirkungen verantwortlich sein
  • Können durch den Computer andere elektronische Geräte ersetzt werden? Daraus ergeben sich normalerweise Einsparungen
  • Notebooks sind generell energieeffizienter als Desktop-PCs und Netbooks wiederum sparsamer als Notebooks

Intelligenter Stromzähler

Mit intelligenten Stromzählern kann man den eigenen Stromverbrauch besser kontrollieren. Der Stromzähler misst, wie viel Strom man wann verbraucht. Diese Daten kann man im Internet abrufen.

Vorteile

  • Verbraucher haben einen besseren Überblick über ihren Stromverbrauch und können ihn an die Tarife anpassen. Vermeidet man die Hauptlastzeit und lässt Waschmaschine oder Spülmaschine später laufen, wenn es einen günstigeren Tarif gibt, kann man die Stromkosten senken.
  • Motiviert zu einem bewussteren Umgang mit Strom – wer sein Verhalten anpasst, kann mit Hilfe von einem intelligenten Stromzähler 5 % – 10 % Strom sparen
  • Man zahlt keine Pauschalen, sondern nur den Strom, den man tatsächlich verbraucht

Nachteile:

  • Es werden sensible Daten übermittelt und gespeichert („gläserner Kunde“)
  • Quelle für Mobilfunkstörung
  • Der Einbau des Geräts alleine spart noch nichts, nur durch die Änderung des Verhaltens kann man Strom sparen

Waschen und Trocknen

Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten: 13,1 %

 
 

Waschen

Energiespartipps

  • Waschmaschine voll beladen
  • Keine Vorwäsche, das spart 20 % – 30 % Energie
  • Sparprogramme nutzen
  • Schongang vermeiden
  • Solares oder zentrales Warmwasser nutzen
  • Direkter Anschluss an die Warmwasserleitung statt Durchlauferhitzer
  • Meistens bei 30 °C waschen, ansonsten 40 °C statt 60 °C und 60 °C statt 90 °C
  • Auch manche Waschmaschinen verbrauchen noch Energie, wenn sie nicht in Betrieb sind. Deswegen empfiehlt es sich, auch bei Waschmaschinen den Stecker zu ziehen
  • Auf die Bedienungsanleitung achten: meistens wird der Strom- und Wasserverbrauch der Programme verglichen

Neuanschaffung

  • Energieeffizienzklasse A
  • Fuzzy-Logik: Diese Funktion misst das Gewicht der Wäsche und stellt die Wasserzufuhr darauf ein
 
 

Trocknen

Energiespartipps

  • Eine hohe Schleuderzahl beim Waschen (1600 statt 900 Umdrehungen) spart 25 % Energie beim Trocknen
  • Mit geringer Restfeuchte aufhängen statt zu bügeln
  • Auf der Leine trocknen
  • Flusensieb regelmäßig reinigen
  • Bei Bügelwäsche die Option „bügeltrocken“ wählen
  • Beim Bügeln: Bügeleisen früher ausschalten und die Restwärme nutzen

Neuanschaffung

  • Feuchtsensor: schaltet sich automatisch ab, wenn die gewünschte Trockenheit erreicht ist
  • Wärmepumpe: Wärme aus der Abluft wird der Wäsche wieder zugeführt
  • Ablufttrockner: 10 % Energieersparnis verglichen mit einem Kondensationstrockner
  • Vorsicht bei sogenannten Waschtrocknern: verbrauchen normalerweise sehr viel Energie, Wasser und Waschmittel
  • Beim Bügeln: Wärmereflektierendes Bügelbrett verwenden
 
 

Statistiken

Brutto Stromerzeugung in Deutschland 2011

Konventionelle Energien Kernenergie 17,6 %

Braunkohle 24,9 %

Steinkohle 18,6 %

Erdgas 13,3 %

Mineralölproduktion 1,1 %
Erneuerbare Energien Wind 7,5 %

Biomasse 5,6 %

Wasser 3,2 %

Photovoltaik 3,3 %

Siedlungsabfälle 0,8 %

Insgesamt 20 %

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung

Die Tabelle zeigt an, aus welchen Quellen sich der Strom in Deutschland zusammensetzt: 17,6 % des Stroms werden aus Kernenergie gewonnen, 24,9 % aus Braunkohle usw.

Stromverbrauch Global

Stromverbrauch Global

Quelle: Daten aus der data.worldbank.org entnommen

Der Stromverbrauch ist in Deutschland seit 1971 kontinuierlich gestiegen und liegt seit 2008 bei ca. 7000 kWh pro Person und Jahr. Obwohl auch der Durchschnittsverbrauch weltweit gestiegen ist, beträgt er mit unter 3000 kWh noch nicht einmal die Hälfte des deutschen Durchschnittsverbrauchs.

Stromverbrauch nach Sektoren (2009)

Gesamt 495 TWh
Verkehr 3 %
Industrie 42 %
Haushalt 28 %
Gewerbe/Handel/Dienstleistung 27 %

Quelle: Umweltbundesamt, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Standard 07/2010

Der gesamt Stromverbrauch in Deutschland beträgt 495 TWh (Terawatt = 1 Billion Watt). Davon werden 42 % in der Industrie, 28 % in privaten Haushalten, 27 % in Gewerbe, Handel und in der Dienstleistung und weitere 3 % im Verkehr verbraucht.

Stromverbrauch in privaten Haushalten (2011)

(ohne elektrische Warmwasserbereitung)

Gesamt 1100 – 1800 kWh/Jahr und pro Person
Kühlen und Gefrieren 17,3 %
PC/Büro 14,5 %
TV/Audio 13,3 %
Waschen/Trocken 13,1 %
Licht 11,1 %
Kochen / Backen 10,1 %
Spülen 5,9 %
Umwälzpumpe 7,4 %
Divers 7,4 %

Quelle: Energieagentur NRW 04/2011

Jede Person in Deutschland verbraucht zwischen 1100 und 1800 kWh/Jahr. Besonders viel Strom wird fürs Kühlen und Gefrieren (17,3 %) sowie für PCs (14,5 %) verbraucht.